Starkregen erfahrbar machen

 

Wie in einer aktuellen Studie zur Risikoforschung an der Universität Potsdam bestätigt wurde müssen im Bereich Flutkatastrophen in Deutschland die Frühwarnsysteme und Empfehlungen für ein angemessenes Verhalten in der Bevölkerung dringend verbessert werden. Dies schließt auch die frühzeitige Sensibilisierung von Kindern und Jugendlichen für solche Themen ein, eine Praxis, die z.B. in Japan oder Neuseeland bereits selbstverständlich umgesetzt ist.

In diesem Kontext laufen am Umwelt-Campus aktuell verschiedene studentische Projektarbeiten, die sich mit der Vermittlung von Starkregenrisiken für Heranwachsende unter Verwendung innovativer Technologien beschäftigen:

a) Starkregensimulator

Der Student Bekhzon Bekzhonov aus dem Studiengang Sustainable Business und Technology hat in diesem Kontext einen Starkregensimulator entwickelt, der an beliebigen Positionen eines zweidimensionalen Koordinatensystems eine definierte Regenmenge von 10 – 60mm/h auf ein haptisches Geländemodell abregnen lassen kann (siehe nachfolgende Abbildung), um so Abflusspfade incl. ihrer Folgen auf die urbane Infrastruktur visuell begreifbar zu machen. Das zugrunde liegende haptische Modell der Landschaft wurde dabei aus Daten der Landesvermessung abgeleitet und im 3D – Druck erstellt.

 

b) Starkregenerlebnis in Virtual Reality (VR)

Im Gegensatz zum physisch erfahrbaren Starkregensimulator entwickelt die Studierende Sabrina Abler (Umwelt- und Wirtschaftsinformatik) einen Workflow, welcher für jeden beliebigen Ort weltweit Hochwasserszenarien in der jeweiligen Landschaft bzw. Siedlungsbereich erstellen lässt. Neben einer hochimmersiven Landschaftswahrnehmung kann der Beobachter mit diesem Tool im Endausbau auch die Effekte unterschiedlich heftiger Starkregenereignisse aus beliebig wählbaren Positionen und Perspektiven betrachten, auf sich wirken lassen und Interpretieren.

 

c) Augmented Reality Sandbox

Im kommenden Sommersemester wird schließlich noch eine weitere Anwendung entwickelt und erprobt: die Augmented Reality (AR-) Sandbox. Hierbei sollen auf spielerische Weise Wasserläufe, pluviales Hochwasser und Abflusswege mithilfe von u.a. der Kinect Hardware sichtbar und erklärbar gemacht werden. An der Umsetzung interessierte Studierende können sich gerne bei Prof. Fischer-Stabel melden.

 

Alle beschriebenen Aktivitäten sind dabei in das BMBF-Projekt FloReSt, welches sich mit Starkregenereignissen und der dazugehörenden Risikokommunikation befasst, eingebunden. Nähere Informationen hierzu siehe weiterführende Links.

Der Studierende Bekzhon Bekzhonov (Sustainable Business & Technoloy) an dem von ihm entwickelten Regensimulator
 
Die Studentin Frau Abler (Umwelt- & Wirtschaftsinformatik) an ihrem Entwicklungsplatz im Labor INNODIG

Von: Prof. Dr. Peter Fischer-Stabel

Ecoliance Newsletter

Gerne halten wir Sie über Aktivitäten und Veranstaltungen des Umwelttechniknetzwerks Ecoliance
Rheinland-Pfalz auf dem Laufenden. Melden Sie sich hierzu einfach zu unserem Newsletter an.