Landtagsfraktionen fragen im Ausschuss für Klimaschutz, Energie und Mobilität nach „Green Tech und Bioökonomie in Rheinland-Pfalz“
Hintergrund für die Landtagsanfrage war die seit Januar 2020 existierende Nationale Bioökonomiestrategie der Bundesregierung für die nachhaltige Nutzung der biologischen Ressourcen, Prozesse und Systeme, die sich derzeit auf Bundesebene in Überarbeitung befindet. Diese Strategie bindet die nachhaltige Nutzung von Rohstoffen und die Innovation zur einer nachhaltigen klimaneutralen und kreislauforientierten Entwicklung.
In der Definition der Bundesregierung umfasst Bioökonomie die Erzeugung, Er- schließung und Nutzung biologischer Ressourcen, Prozesse und Systeme, um Pro- dukte, Verfahren und Dienstleistungen in allen wirtschaftlichen Sektoren im Rahmen eines zukunftsfähigen Wirtschaftssystems bereitzustellen, effizienter zu wirtschaften und den Ressourcenverbrauch zu verringern. Eine biobasierte Wirtschaft umfasst alle Wirtschaftssektoren und ihre zugehörigen Dienstleistungsbereiche, die biogene (oder biotische) Rohstoffe – wie Pflanzen, Tiere, Algen, Mikroorganismen, Bioabfälle und deren Produkte – erzeugen, be- und verarbeiten, nutzen oder damit handeln. Die Bioökonomie hat das Ziel, Ökonomie und Ökologie für ein nachhaltiges Wirtschaften im Sinne der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung zu verbinden.
Im Rahmen des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) werden seit etwa 10 Jahren vom Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit spezifische Kompetenzen, die die Forschungslandschaft für Green Tech und Bioökonomie in Rheinland-Pfalz zu bieten hat, an den Wissenschaftseinrichtungen des Landes ausgebaut und gestärkt.
Die Biotechnologie-Studie mit Roadmap Rheinland-Pfalz (2023, Roland Berger) for- muliert unter Kernbotschaften und Zusammenfassung: „ Biotechnologie ist eine Technologie mit einem breiten Anwendungsfeld: .... Sie ermöglicht darüber hinaus eine ressourcenschonendere Herstellung von Materialien, neue Verfahren der Kreislaufwirtschaft und trägt damit zu einer nachhaltigeren Produktionsweise bei. Die Biotechnologie ist weltweit einer der am stärksten wachsenden Wissenschaftszweige mit hohem wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Potenzial. Biotechnologie ist dabei eine Zukunftstechnologie mit einer langen Tradition: Vor etwa 200 Jahren wurden die Grundlagen der Fermentation aufgeklärt. Seit über 100 Jahren finden biotechnologische Prozesse Anwendung in der industriellen Produktion von Feinchemikalien wie Lebensmittelzusätzen und später von Medikamenten wie seit den 1940er Jahren das Antibiotikum Penicillin. Biotechnologie umfasst die Nutzung von Strukturen, Prozessen, Funktionen und Prinzipien biologischer Organismen oder Teilen davon für Anwendungen in der Medizin und Gesundheit (rote Biotechnologie), der industriellen Produktion (weiße Biotechnologie) sowie der Agrarwirtschaft (grüne Biotechnologie). Die moderne, molekulare Biotechnologie gilt als Querschnitts- und Schlüsseltechnologie. Rheinland-Pfalz ist ein Biotechnologie-Standort, der eine lan- ge Tradition der Grundlagenforschung sowie innovativer Anwendung, ein breites Portfolio und eine Mischung aus etablierten sowie jungen Unternehmen vereint.“
Zu den strategischen Publikationen, die Bioökonomie in Rheinland-Pfalz adressieren, gehören:
- Das Klimabündnis Bauen in Rheinland-Pfalz – nachwachsende und kreislauf- effiziente Rohstoffe stärken (Beschluss und Publikation: 2022 );
- Die Nachhaltigkeitsstrategie des Landes Rheinland -Pfalz;
- Der Abfallwirtschaftsplan 2022 mit Aussagen zur stoffliche Verwertung biogener Abfälle und Reststoffe.
Sie interessieren sich für bioökonomische Verfahren und biogene Produkte, sind auf der Suche nach Kompensationsmöglichkeiten für CO2 und /oder wollen einen Beitrag zur Defossilierung der Wirtschaft leisten?
Nehmen Sie Kontakt auf mit dem Referat Umweltwirtschaft, Bioökonomie, Ökoeffizienz im MKUEM RLP Dr. Barbara Jörg und Dr. Simon Lang; Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! und Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!