Antrittsbesuch von Klimaschutzministerin Eder am Umwelt-Campus Birkenfeld

Die Ministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität des Landes Rheinland-Pfalz Katrin Eder informierte sich am 20. September 2022 über Forschungsprojekte aus Kreislaufwirtschaft, Biodiversität und Energieeffizienz/Digitalisierung am Umwelt-Campus Birkenfeld (UCB) der Hochschule Trier.

Prof. Dr. Dorit Schumann, Präsidentin der Hochschule Trier, begrüßte Ministerin Eder und betonte dabei die leistungsstarke und anwendungsorientierte Forschung an der Hochschule Trier. Zahlreiche Projekte, Lehrveranstaltungen und weitere Aktivitäten, insbesondere am Umwelt-Campus Birkenfeld, beschäftigen sich mit den Themen Klimaschutz und Klimawandel.

Die Dekane Prof. Dr.-Ing. Peter Gutheil und Prof. Dr. Klaus Helling stellten den Umwelt-Campus mit den zahlreichen Möglichkeiten vor und gingen auf das Green-Campus-Konzept ein. Nachhaltigkeit und Digitalisierung prägen die innovative sowie interdisziplinäre Lehre und Forschung. Im Dezember 2021 konnte sich der Umwelt-Campus Birkenfeld erneut als grünste Hochschule Deutschlands auszeichnen.

Umwelt- und Klimaschutzministerin Katrin Eder zeigte sich beeindruckt von der Innovationskraft des Hochschulstandorts. „Sie gehen Forschungsprojekte zugunsten von Klima- und Ressourcenschutz umsetzungsbezogen an, das findet deutschlandweit Anerkennung und erfüllt uns in Rheinland-Pfalz mit Stolz. Die Transformation, in der sich unsere Gesellschaft aufgrund Pandemie, dem schrecklichen Krieg in der Ukraine und dem Klimawandel und seinen Extremwetterereignissen befindet, zwingt uns zum Umdenken. Noch nie war exzellente Ausbildung und Forschung zu Themen der Energie- und Wärmewende sowie zu Stoffstrommanagement und Kreislaufwirtschaft so notwendig wie heute“.

 

Ministerin Eder übergab Professorin Dr.-Ing. Susanne Hartard den Förderbescheid für das Forschungsprojekt Klima- und Ressourcenschutzpotenzial im Bau Rheinland-Pfalz (KlimaBau RLP). Das Projekt widmet sich dem CO2-Minderungspotential beim Ausbau der Kreislaufwirtschaft von rezyklierten Baustoffen. Ziel ist ein Klimaschutzbeitrag durch die Erhöhung des stofflichen Recyclings ausgewählter Baureststoffe sowie der Abbau bestehender Hemmnisse für Recyclingmaterial bei Ausschreibungen für öffentliche und private Bauvorhaben. Als sehr erfreulich bezeichnete die Ministerin, dass in dem Projekt zwei vom Ministerium unterstützte Netzwerke zusammenarbeiten – das Bündnis Kreislaufwirtschaft am Bau und die Ecoliance Rheinland-Pfalz e.V.

 

Prof. Hartard und Prof. Dr. Georg Rock (Hauptcampus Trier) stellten auch das interdisziplinäre Projekt Mehrweg- und Kaskadenwirtschaft vor. Nach nur einem Jahr Laufzeit konnte das Projekt "IntakeDAV Mehrweg-to-Go" den Testbetrieb in der Mensa am Umwelt-Campus aufnehmen. „Mit diesem Projekt wird ein substanzieller Beitrag zur Abfallvermeidung am Umwelt-Campus Birkenfeld geleistet. Ich hoffe das Projekt, das wir gerne fördern und begleiten, lässt sich auf große Veranstaltungen übertragen“, lobte die Ministerin. Die Auswertung der erfassten Daten erfolgt kontinuierlich und wird nach den ersten zwei Monaten Testbetrieb Daten hinsichtlich des Klimaschutzbeitrages liefern können. Ein weiterer Beitrag zum Klimaschutz wurde mit der bereits im Frühjahr eröffneten Möbelbörse an den Studierendenwohnheimen realisiert, in der Möbelstücke abgegeben und ausgeliehen werden können.

Die Arbeitsgruppe Interdisziplinärer Umweltschutz um Prof. Dr. Stefan Stoll präsentierte Ministerin Eder zum einen das Projekt zur Wiederansiedlung des Maifischs im Rhein, bei dem am Umwelt-Campus das Erfolgsmonitoring durchgeführt wird. In zwei weiteren Projekten evaluiert die Arbeitsgruppe verschiedene Erfolgsparameter für die in der Region stattfindenden Aktion Blau Plus- Gewässerrenaturierungen. Dabei werden Gewässerbiodiversität und menschliche Aktivitätsmuster mittels KI-basierten Bewertungen von Bildern erfasst. Abschließend zeigte die Arbeitsgruppe den Prototyp einer neuartigen Insektenfalle zum Biodiversitätsmonitoring, bei der Insekten nicht wie bisher getötet werden, sondern die Falle wieder lebendig verlassen.

Prof. te Heesen und Alexander Blinn stellten das Projekt PSKW Rio vor, dessen Ziel es ist, zur CO₂-Reduzierung und Ressourceneinsparung in Rheinland-Pfalz beizutragen. Hierzu soll in dem Projekt ein technologisches Konzept am Beispiel des geplanten Pumpspeicherkraftwerks bei Trier erstellt werden, das gegenüber dem Stand der Technik zu einer Verminderung des Energie- bzw. des Ressourcenverbrauchs führt. Anhand von Modelle und Simulationen wurde aufzeigt, wie sich die Integration des Pumpspeicherkraftwerks in die Energieversorgung der Region realisieren lässt und welche technischen sowie wirtschaftlichen Bedingungen zu berücksichtigen sind.

 

Zum Abschluss zeigten Prof. Dr.-Ing. Klaus-Uwe Gollmer und Prof. Dr.-Ing. Michael Wahl das Innovationslabor Digitalisierung (INNODIG), welches als Makerspace die schnelle fächerübergreifenden Umsetzung kreativer Projekte an der Hochschule ermöglicht. Die Ministerin informierte sich über das aktuelle Forschungsprojekt KIGenf zum KI Einsatz bei der generativen Fertigung mit Recyclingkunststoffen und die Aktivitäten der IoT-Werkstatt zum Transfer der Digitalisierung in Schule und Gesellschaft. 

 

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